Appell an die Einwohner der Stadt
Heilbronn
Betr. Umbenennung der Karl-Marx-Straße
Verehrte Mitbürger,
seit einigen Jahren sind wir um eine Umwidmung obiger Straße bemüht. Mehr als 25
Jahre nach dem Mauerfall in Berlin ist die Beseitigung jenes Inbegriffs einer
gescheiterten, menschenverachtenden Ideologie längst überfällig.
Man stelle sich einmal vor, es hätte in dem gleichen Zeitraum nach dem II.
Weltkrieg noch Straßen mit den Namen Adolf Hitlers, Hermann Görings und
anderer NS-Größen gegeben.
Schließlich hat doch die katastrophale Irrlehre von der „Diktatur des
Proletariats" erst das blutigste Kapitel der Menschheitsgeschichte von 1917 bis
1991 mit millionenfachem Massenmord und verheerenden Hinterlassenschaften
ermöglicht. Nie zuvor ist die menschliche Gesellschaft so deformiert,
demoralisiert sowie das Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsschichten
vergiftet worden wie während jener untergegangenen kommunistischen
TERRORHERRSCHAFT.
Das kommunistische Manifest" des Jahres 1848, zahlreiche Schmähschriften der
Neuen Rheinischen Zeitung, auch seine Briefe enthalten Bekenntnisse zum Terror
(„Revolution in Permanenz", kommunistische Gleichschaltung aller Menschen etc.).
Weiterhin existieren authentische Zitate über den Gründervater der SPD,
Ferdinand
Lassalle, als "jüdischer Nigger" und „Itzig" (MEWaaO 30, 257), die 1875 neu
gegründete SPD [(„Sautitel") Werner Blumenberg "Marx", Rowohlt, S. 130)]. Im
„Kapital" propagierte Marx neben dem gewaltsamen Umsturz die Abschaffung des
Privateigentums in dieser neuen diktatorischen Gesellschaft. Dabei nahm er die
physische Vernichtung ganzer Bevölkerungsschichten in Kauf. Die in der Ersten
Internationalen Arbeiterassoziation des Jahres 1864 vertretenen Prinzipien der
Einheit und Brüderlichkeit aller Völker wurden von Marx und Engels
ausdrücklich verhöhnt.
Für beide ist die „Vernichtung" des politischen Gegners vorrangiges Ziel
gewesen.
Im
Stasi-Museum an der „Runden Ecke" in Leipzig sowie der Stasiopfer-Gedenkstätte
Berlin Hohenschönhausen sind Hass, Verachtung anderer, Mordaufrufe, Ablehnung
der Menschenrechte beider Hassideologen ebenso dokumentiert.
Die „Diktatur des Proletariats" war von Anbeginn ein KRIEGSPLAN GEGEN DIE
DEMOKRATIE.
Sowohl Kommunisten wie Nationalsozialisten
haben die „klassenlose Gesellschaft" gewollt.
All diese Fakten fanden bei unseren wiederholten Bemühungen um eine Umbenennung
besagter Straße bei der Heilbronner Stadtverwaltung keinen Widerhall. So zu tun,
als hätten Marx und Engels „das alles nicht gewollt", kommt einer Verhöhnung der
zahllosen Opfer jener schrecklichen Geißel der Menschheit gleich.
Eine Umwidmung nach dem Gründer des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins
Ferdinant Lassalle wäre eine überzeugende Alternative. Er hat mit seinem
Programm der friedlichen Reformen den Grundstein für eine sozial gerechte
Ordnung gelegt. Er schuf damit die Grundlagen für die Schaffung der neuen
Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.
Auch die Benennung nach einer deutschen Stadt (Chemnitzer Straße) sollte
möglich sein.
Mit Ausnahme von Putins Russland sind uns die osteuropäischen Nachbarstaaten
bereits weit voraus: Dort gibt es keine Verklärung der totalitären marxistischen
Ideologie und ihrer blutigen Vollstrecker; dafür werden die Opfer geehrt. In der
Slowakei wird neben rechter auch linke Volksverhetzung strafrechtlich
verfolgt.
Städte wie Chemnitz (früher Karl-Marx-Stadt), Dresden, Leipzig aber auch andere
Gemeinden unternahmen ebenfalls erfreuliche Initiativen.
In den letzten Jahren wurden Milliarden Euro Steuergelder für überzogene
Verwaltungskosten und Prestigebauten in Deutschland verschwendet. Für einen
Bruchteil dieser Unsummen könnten alle Relikte jener gescheiterten Ideologie
beseitigt werden.
Während des kalten Krieges hat sich die westliche Welt, allen voran die alte
Bundesrepublik, ständig im Visier des hochgerüsteten Ostbocks befunden. Sie galt
bis zuletzt im marxschen Sinne als „der Klassenfeind", welcher
„auf eigenem Territorium zu vernichten" sei.
Durch ihren mutigen, gewaltlosen Widerstand haben die Menschen im
kommunistischen Machtbereich jene ständige Bedrohung in den Schicksalsjahren
1989 - 1991 beendet, - somit einen III. Weltkrieg verhindert.
VOS Baden-Württemberg
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